Air
study score
by Helmut Lachenmann
Orchestra - Sheet Music

Item Number: 6322300
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Musical Forms
Percussion, orchestra (solo: perc - 4(4picc.A-fl).0.4.2.dble bsn - 4.3.3.1. - perc(6) - hp.e-guit- pno.e-org - 2 ad-hoc player- str: 12.12.10.8.6.)

SKU: BR.PB-5110-07

Study score. Composed by Helmut Lachenmann. Stapled. Partitur-Bibliothek (Score Library). World premiere: Frankfurt am Main (Darmstadter Ferienkurse), Sept. 1, 1969World premiere of the revised version: Graz (Steirischer Herbst), Oct. 8, 1994World premiere of the EMO version: Wiesbaden (cresc. . . Biennale), Nov. 27, 2015DVD containing intervi. Solo concerto; Music post-1945; New music (post-2000). Study Score. Composed 1968/69/94. 66 pages. Duration 20'. Breitkopf and Haertel #PB 5110-07. Published by Breitkopf and Haertel (BR.PB-5110-07).

ISBN 9790004208601. 9 x 12 inches.

Ebenso wie im zuvor entstandenen Notturno galt es auch hier, dem Anachronismus eines ,,Konzerts" fur Solo und Orchester neue Funktionen abzugewinnen; Funktionen, welche sich uber das Klangliche hinaus - oder gar am Klanglichen vorbei - auf die Realistik der instrumentalen Aktionen beziehen. Erfahrungsgemass ermoglicht - und unter gewissen Bedingungen veranlasst - jeder Klang anhand seiner besonderen Eigenschaften beim Horer ganz prosaische Ruckschlusse auf die konkrete Situation und den mechanischen Prozess, der ihn hervorgebracht hat. Ein hoher Horn-Ton beispielsweise mag im tonalen Zusammenhang als konsonanter oder dissonanter Beitrag, in einem aussertonalen Bereich moglicherweise als ,,emanzipierte Klangfarbe" erfahren werden; eine weitere, im alltaglichen Leben selbstverstandliche Moglichkeit aber ware die, ihn zur Kenntnis zu nehmen und sich bewusst zu machen als direktes Resultat einer charakteristischen physischen Anstrengung unter bestimmten Bedingungen. Diesen prosaischen Aspekt des Gehorten nicht zu verdecken oder zu verwischen, seine im Hinblick auf irgendwelche asthetischen Utopien ubliche Verdrangung aus dem Kommunikationsprozess moglichst zu verhindern, bildete einen die Kompositionstechnik bestimmenden Impuls bei der Arbeit an diesem Stuck.Instrumentale Verfremdung, beliebter Stein des Anstosses beim Publikum und auch bei manchen Spielern; der erstickte Schlag, die gepresste Saite, der tonlose Luftstoss: Sie bedeuten in solchem Zusammenhang nicht surrealistischen Gag oder aggressive Provokation, sondern logische Integration des gesamten verfugbaren Klang- und Gerauschrepertoires ubers bislang Salonfahige hinaus, und sie dienen einem Schonheitsbegriff, der das Tabu der Gewohnheit durchbricht und sich orientiert an der Reinheit und strukturellen Klarheit der klingenden Situation als energetisch bestimmtem Feld.Das Solo-Schlagzeug als sinnfalligstes - auch augenfalligstes - Medium solcher Klangrealistik, der es darum geht, gerade die aussere mechanische Kausalitat, die einem Klang zugrunde liegt, in die Erfahrung und Reflexion einzubeziehen, spielt in dieser Musik nicht einfach die Haupt-, sondern vielmehr die Schlusselrolle.(Helmut Lachenmann, 1969)CDs/LP/DVD:Christian Dierstein, Staatsorchester Stuttgart, cond. Lothar ZagrosekCD col legno WWE 20 041 und 20511Michael W. Ranta, Radio-Sinfonieorchester Frankfurt, cond. Lukas FossLP Harmonia Mundi DMR 1013-15Michael Ranta (percussion), RSO Frankfurt, cond. Lukas FossCD BMG 74321 73550 2Hubert Zemler (percussion), Polish National Radio Symphony Orchestra Katowice, cond. Alexander LiebreichCD polmic 116Hubert Zemler (percussion), Polish National Radio Symphony Orchestra Katowice, cond. Alexander Liebreich CD Warsaw Autumn 58/1 Rumi Ogawa (percussion), Ensemble Modern Orchestra, cond. Brad Lubman DVD ,,Lachenmann-Perspektiven 2" (Breitkopf & Hartel, BHM 7812) Bibliography:Hacker, Karsten: Versuch uber den Strukturklang. ,,Air" von Helmut Lachenmann, in: MusikTexte 67/68 (1997), S. 95-105Uber Musik nachdenken / Thinking about Music. Helmut Lachenmann im Gesprach mit Christian Hommel und Roland Diry, in: Ensemble Modern Magazin Nr. 42 (2015/2), pp. 20-27.Hiekel, Jorn Peter: Helmut Lachenmann und seine Zeit, Laaber: Laaber 2023, S. 256-271.Nonnenmann, Rainer: Music with Images - The Development of Helmut Lachenmann's Sound Composition Between Concretion and Transcendence, in: Helmut Lachenmann - Music with matches, hrsg. von Dan Albertson, Contemporary Music Review 24 (2005), Vol. 1, pp. 1-29.ders.: Das Klingen des Stummen - Uberformungen von Sehen und Horen am Beispiel auskomponierter Soli fur Dirigenten, in: Die Musikforschung 71 (2018), Heft 1, pp. 43-66.Schweitzer, Benjamin: "Strome durch die Konvention jagen" - Some Remarks About the Use of Conventions and Their Modification in Lachenmann's Orchestral Works from 1969 to 1989, in: Helmut Lachenmann - Inward Beauty, hrsg. von Dan Albertson, Contemporary Music Review 23 (2004), Heft 3/4, pp. 153-159.Toop, Richard: Concept and Context: A Historiographic Consideration of Lachenmann's Orchestral Works, in: Helmut Lachenmann - Inward Beauty, hrsg. von Dan Albertson, Contemporary Music Review 23 (2004), Heft 3/4, pp. 125-144.Wieschollek, Dirk: Durch Raum und Zeit. Zehn Meilensteine der Neuen Musik zwischen 1945 und 2000, in: Fono Forum, 2018, Heft 3, p. 37.

World premiere: Frankfurt am Main (Darmstadter Ferienkurse), September 1, 1969World premiere of the revised version: Graz (Steirischer Herbst), October 8, 1994 World premiere of the EMO version: Wiesbaden (cresc... Biennale), November 27, 2015.