SKU: HL.49041713
ISBN 9783254083647. German.
Wem ist sie noch nie gestellt worden, jene beruhmte Frage nach der Musik, die man mit in die - fiktive - Gegend fern aller Zivilisation nehmen wurde? Die Wahl ist schwierig: Nach welchem Kriterium soll man seine Musik aussuchen? Nach ihrer Tiefe, ihrem emotionalen, moralischen, philosophischen Anspruch oder gar schlicht nach ihrer Dauer - hie ein Choralvorspiel von Bach, da die Matthauspassion? Soll die Musik aufheitern oder die innere Einkehr verstarken? Welche Interpretation transportiert die eigene Vorstellung am besten? Lesen Sie die Antworten prominenter Zeitgenossen, darunter Helmut Schmidt und Walter Jens, Marcel Reich-Ranicki und Gyorgy Ligeti, und stellen Sie den interessanten Vergleich mit Ihrer eigenen Entscheidung an.
SKU: BR.EB-9459
ISBN 9790004189368. 10.5 x 14 inches.
TemA was written in the summer of 1968. In spite of Ligeti's Aventures it may be considered one of the first compositions in which the breathing plays a role as an accoustically transmitted energy process (Holliger, Globokar, Kagel, Schnebel and Stockhausen in Hymnen have already worked on this phenomenon independently of each other and from different points of view). Moreover, temA marks for me the first step into that musique concrete instrumentale in which the mechanical conditions of the sound production are incorporated into the composition. This characterizes my later pieces such as Kontrakadenz, Air, Pression etc. more consistently. In temA, unlike what happened in my previous works, the naturalistic extreme cases were consciously accepted but at the same time integrated into a very rigorous musical context which was also to give a new meaning to the traditional playing conceptions. The violation of the tabus felt in the nearly 70s (not only regarding this piece) lay to a less degree in the phenomenon of the sound deformation (snoring, pressed strings, soundless blowing etc.), since such an alienation was perfectly tolerated as an humoristic, dadaistic or expressionistic element. Rather the shock was caused by the technical logic of the movements which rendered relative the sheer surrealistic effect and had to be taken seriously instead of in an humoristic way.(Helmut Lachenmann, translation: Roger Clement)CD:Linda Hirst, Martin Fahlenbock, Lucas Fels CD Montaigne Auvidis MO 782023ensemble phorminxCD WER 6682 2Bibliography:Hiekel, Jorn Peter: Escaped from Paradise? Construction of Identity and Elements of Ritual in Vocal Works by Helmut Lachenmann and Giacinto Scelsi, in: Vocal Music and Contemporary Identities. Unlimited Voices in East Asia and the West (= Routledge Research in Music 3), hrsg. von Christian Utz und Frederick Lau, London und New York: Routledge 2013, pp. 158-174.ders.: Helmut Lachenmann und seine Zeit, Laaber: Laaber 2023, S. 202-213.Meyer-Kalkus, Reinhart: Klangmotorik und verkorpertes Horen in der Musik Helmut Lachenmanns, in: Der Atem des Wanderers. Der Komponist Helmut Lachenmann, hrsg. von Hans-Klaus Jungheinrich, Mainz: Schott 2006, pp. 91-110.ders.: Stimme und Atemsyntax in Vortragskunst, Prosa und Musik, in: Musik & Asthetik, Heft 51 (Juli 2009), pp. 73-106.Nonnenmann, Karl Rainer: Auftakt der instrumentalen musique concrete. Helmut Lachenmanns temA, in: MusikTexte 67/68 (1997), pp. 106-114.Saxer, Marion: Kunstgesang als Klangsymbol. Belcanto in experimenteller Vokalmusik nach 1960, in: Musik & Asthetik, Heft 92 (Oktober 2019), S. 5-25 Weber,Barbara Balba: ,,Es musste einfach schick sein, beim Musikhoren etwas zuriskieren. Weltbezuge bei Lachenmann: Perspektive der Musikvermittlung, in:Zuruck zur Gegenwart? Weltbezuge in neuer Musik, hrsg. von Jorn Peter Hiekel(Veroffentlichungen des Instituts fur Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt55), Mainz: Schott 2015, pp. 160-169.World premiere: Stuttgart, February 19, 1969.
SKU: BR.EB-9414
ISBN 9790004188880. 10.5 x 14 inches.
Das Stuck stellt fur mich einen von verschiedenen Versuchen dar, aus einem streng punktuellen Musikdenken herauszufinden, mit dem ich mich seit meinem Studium bei Luigi Nono identifiziert hatte und dem ich auf meine eigene Weise treu zu bleiben entschlossen war, besonders in jener Zeit, als sich die sogenannte Avantgarde mehr und mehr auf surrealistische Kompromisse mit der burgerlichen Bequemlichkeit einzulassen schien. Die Besetzung - Klarinette, Bratsche und Schlagzeug (Marimbaphon mit Almglocken, Becken, Pauke und Bongos) - gewahrleistete eine homogene Ausgangsbasis der instrumentalen Mittel, von wo aus einerseits eine Art Klang-Gestik - das heisst enger oder weiter verzweigte Tonfigurationen - sich entwickeln liess, wahrend andererseits die Klangdifferenzierung nach innen weiter getrieben werden konnte bis hinein in die bewusstgemachte Anatomie des entstehenden (geblasenen, geschlagenen, geriebenen, gestrichenen, gezupften, getupften usw.) Tones. Zwischen diesen beiden Gegensatzen - Verflussigung des punktuell Gedachten hier und seiner Versteinerung beziehungsweise inneren Aufbrechung, Offnung dort - bewegt sich diese Musik: Gegensatze, die ich in spateren Werken bis in radikale Extreme weitergetrieben habe, wahrend hier das Ganze noch einem eher abstrakt-spielerischen Gesamtcharakter verpflichtet bleibt. (Helmut Lachenmann, 1989) Trio fluido , noch vor dem Schlagzeugsolostuck Interieur I, meinem Opus 1, entstanden, gehort einer Schaffensphase an, die noch streng strukturalistisch gepragt war, in der also ausschliesslich am akustischen Material orientierte Beziehungen und Entwicklungen kompositorisch gesteuert wurden. Was immer in diesem Stuck an Spielerischem einerseits, an Verfremdung und Klangzersetzung andererseits zu finden ist, ergab sich aus der Anwendung von solchen immanent orientierten Gesetzmassigkeiten, war also nirgends Gegenstand von expressiver Spekulation. Formal hat man es mit einer vielfach gebrochenen, aber insgesamt zugleich steigenden und fallenden Kurve zu tun: Auf dem Hintergrund scheinbar lose aufgereihter Abschnitte kehren sich mehr und mehr extreme Materialeigenschaften hervor, schliessen sich zusammen, bewirken insgesamt eine Zuspitzung, die umschlagt in den Kontrast eines statischen, durch innere Fluktuationen belebten Feldes. Dieses zerfasert sich seinerseits bis zum Schluss, wobei hinter den Tonfiguren die Gerauschkomponenten, hinter diesen die Erfahrung von der korperlichen Beschaffenheit des klingenden Stoffes und dahinter die auf solche Weise entleerte Zeit freigelegt, bewusstgemacht und in den musikalischen Zusammenhang eingegliedert wird. Strukturelles Musizieren: Das ist eine paradoxe Vorstellung. In Trio fluido entdeckt und nutzt die Musik selbst diesen Widerspruch. Mit der zunehmenden Auflosung (und zugleich der instrumentaltechnischen Ausuferung im Schlagzeug) schalen sich jene andere Materialwahrnehmung und daran gebundene Expressivitat heraus, die in meinen spateren Werken, zuerst in temA, Air und Klangschatten Ausgangshaltung bedeuteten, um die Reflexion der Bedingungen des Horens und Musizierens ins Horen selbst mit einzubeziehen. (Helmut Lachenmann, 1993) CD: Uwe Mockel, Barbara Maurer, Christian Dierstein CD Montaigne Auvidis MO 782023 Bibliography: Brunner , Eduard: krawall im saal. Eduard Brunner uber seine Erfahrungen mit der Musik von Helmut Lachenmann und die Zusammenarbeit mit dem Komponisten, in: Neue Zeitschrift fur Musik 167 (2006), Heft 1, p. 32f.World premiere: Munich, March 5, 1968.
SKU: M7.DOHR-66466
ISBN 9783925366468. German.
Machtvolle Steigerungen, explosionsartige Entladungen, Gipfel des Höhepunkts - die musikalische Analyse ist reich an bildhaften Beschreibungen für Stellen erhöhter musikalischer Spannung. Eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen Höhepunkt ist jedoch kaum zu finden. Wie sind die einzelnen musikalischen Elemente an der Höhepunktbildung beteiligt? Wie kann man die unterschiedlichen Intensitäten von Höhepunkten bestimmen? Welche Bedeutung haben sie für die Dramaturgie des ganzen Musikwerkes? Diese und weitere Fragen versucht der vorliegende Band zu beleuchten. Es werden Höhepunktbildung und Dramaturgie als formbildende Elemente der Musik dargestellt und zehn zeitgenössische Werke auf den Einsatz dieser Elemente hin untersucht, darunter der zweite Satz aus Anton Weberns Symphonie op. 21, die Kontakte von Karlheinz Stockhausen, piano von Morton Feldman und Tanzsuite mit Deutschlandlied von Helmut Lachenmann, jeweils mit grafischer Darstellung des dramaturgischen Verlaufs. Der ungewöhnliche Blickwinkel auf die untersuchten Kompositionen offenbart zahlreiche neue Erkenntnisse, nicht nur im Hinblick auf die Kompositionen, sondern auch auf die Arbeitsweise ihrer Urheber.
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